Wer den Kugelschreiber erfunden hat, ist vielleicht keine Frage, die man sich oft stellt, denn dieses Schreibgerät ist so allgegenwärtig, dass man nur selten darüber nachdenkt. Für so einen Allerweltsgegenstand hat er jedoch eine wirklich interessante Geschichte mit überraschenden Wendungen und einem unwahrscheinlichen Erfinder, über den selten erzählt wird.
Wenn man nach dem Erfinder des Kugelschreibers sucht, taucht immer ein Name ganz oben auf: László Bíró Und obwohl es stimmt, dass Bíró der Erfinder des modernen Kugelschreibers ist, ebnete ihm ein anderer Mann den Weg.
Sein Name ist John J. Loud, ein in Harvard ausgebildeter Anwalt, Gerber und Erfinder, geboren am 2. November 1844. In seiner Gerberei musste er oft Leder markieren, um anzuzeichnen, wo er es schneiden musste, und stellte fest, dass ein Bleistift diese Aufgabe nicht erfüllen konnte und ein Füllfederhalter einfach zu viel kleckerte. Diese Herausforderung inspirierte ihn dazu, ein Schreibinstrument mit einer kleinen drehbaren Metallkugel zu entwickeln, die in einer Fassung ruhte.
Am 30. Oktober 1888 erhielt Loud das US-Patent Nr. 392.046, das erste Patent für den Kugelschreiber. Im Patent beschrieb er das Schreibwerkzeug wie folgt:
„Meine Erfindung besteht aus einem verbesserten Reservoir- oder Füllfederhalter, der neben anderen Zwecken besonders nützlich zum Schreiben auf rauen Oberflächen wie Holz, grobem Packpapier und anderen Gegenständen ist, auf denen ein gewöhnlicher Stift nicht verwendet werden kann.“
Der Kugelschreiber von Loud war zwar großartig für das Schreiben auf Leder, er war jedoch viel zu rau für Papier. Dies schränkte die Markttauglichkeit des Stifts ein. Schließlich verfiel das Patent und machte den Weg für brauchbarere Iterationen frei.
Es dauerte noch viele Jahre und benötigte noch mehr Patente, bis der moderne Kugelschreiber auf den Markt kam. Die ersten Prototypen waren mangelhaft, mit Tinte, die zu viel oder gar nicht floss, bis hin zu Tinte, die nicht gleichmäßig floss. Erfinder versuchten, die Probleme mit kreativen Lösungen wie kolbendruckgeregelten Tintenbehältern, Federn und Kapillarwirkung (die Fähigkeit der Tinte, in engen Räumen auch gegen die Schwerkraft zu fließen) zu lösen, aber es dauerte bis zum frühen 20. Jahrhundert, bis sich alle Teile des Puzzles zusammenfügten.
Hier betreten der in Ungarn geborene László Bíró und sein Bruder György die Bühne. Ähnlich wie Loud entwickelte Bíró seine Version des Kugelschreibers aus Frustration: Er war Zeitungsredakteur und brauchte einen Stift, dessen Tinte schnell trocknete und nicht verschmierte. Während seiner Tätigkeit bei der Zeitung stellte er fest, dass die auf Zeitungspapier verwendete Tinte schnell trocknete und in der Regel wischfest war. Er erzählte seinem Bruder György, einem Chemiker, von dieser Idee, in der Hoffnung, dass dieser etwas entwickeln konnte, das für ihn funktionierte.
Der Schlüssel zu ihrem Erfolg war eine Kombination aus einer dicken, klebrigen (oft als viskos bezeichneten) Tinte und einem winzigen Kugellager. Vereinfacht ausgedrückt, ermöglicht dieser Kugelmechanismus ein leichtes Abrollen der Kugel auf dem Papier, während die Tinte luftdicht abgeschlossen wird, damit sie nicht eintrocknet.
Die Welt lernte den modernen Kugelschreiber 1931 auf der Internationalen Messe in Budapest kennen. Sieben Jahre später, am 15. Juni 1938, meldeten die Brüder Bíró Patente in Frankreich und Großbritannien an. Das Wachstum setzte sich fort, als die Brüder und ihr Freund Juan Jorge Meyne das Werk Bíró Pens of Argentina in Buenos Aires eröffneten. Sie beantragten 1943 ein argentinisches Patent und nannten ihren Stift „Birome“, eine Mischung aus den Klängen ihrer Namen „Biro“ und „Meyne“. Und in der Tat werden Kugelschreiber in Argentinien bis heute als Biromes bezeichnet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Wettlauf, den modernen Kugelschreiber in die USA zu bringen. Eversharp, laut TIME „der größte Kugelschreiber- und Bleistifthersteller der Welt“, erwarb für eine halbe Million Dollar die Rechte an dem Kugelschreiber für Nord- und Mittelamerika und begann mit der Arbeit an seiner Version.
In der Zwischenzeit arbeitete Milton Reynolds jedoch an seiner Version des Kugelschreibers, die das Patent umging. Seine Entwicklung ermöglichte es der Tinte, durch die Schwerkraft zu fließen und nicht durch die patentierte Kapillarwirkung. Obwohl Reynolds wusste, dass die Tintenzuführung durch Schwerkraft anfällig für Undichtigkeiten war, brachte er den Kugelschreiber trotzdem schnell zur Produktion: Am 29. Oktober 1945 wurde der Reynolds Rocket bei Gimbels, einem Kaufhaus in New York, vorgestellt. Ein Kugelschreiber wurde für 12,50 $ verkauft, was in heutigem Geld etwa 170 $ (oder 130 EUR) entspricht! Der Reynolds Rocket wurde als Erfolg gefeiert und bereits in der ersten Woche zu Tausenden verkauft.
Der Birome fand schließlich dank Marcel Bich aber doch seinen Weg in die USA. Bich lizenzierte die Kugelschreiberdesigns von Bíró und gründete 1953 die Firma BIC. Obwohl sich das Unternehmen anfangs schwer tat, feierte es nach Start der Werbekampagne „Writes the First Time, Every Time!“ in den 1960er-Jahren große Erfolge.
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